Evangelische Akademie Thüringen

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Akademie an Welt und umgekehrt: Jahrestagung „Öffentlichkeitsarbeit“ der Evangelischen Akademien in Deutschland

Hofgeismar war dieses Jahr Treffpunkt für die Jahrestagung der Öffentlichkeitsarbeit der Evangelischen Akademien in Deutschland. Foto: © Zubarik/EAT
Hofgeismar war dieses Jahr Treffpunkt für die Jahrestagung der Öffentlichkeitsarbeit der Evangelischen Akademien in Deutschland. Foto: © Zubarik/EAT

In manchen Akademien werden sie liebevoll „die Öffis“ genannt, in anderen pragmatisch mit „ÖA“ abgekürzt; gemeint sind die Zuständigen für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit – und ohne die kommt keine Einrichtung heutzutage mehr aus, insbesondere nicht, wenn sie gesellschaftswirksam und an aktuellen Diskursen beteiligt sein will. Einmal jährlich kommen die ÖA-Verantwortlichen der Evangelischen Akademien Deutschlands zusammen und tauschen sich aus: diesmal vom 12.-13. Februar in Hofgeismar.

Auch wenn die Strukturen der einzelnen Akademien sehr verschieden sind was Anzahl der Studienbereiche, feste Tagungshäuser sowie gewachsene Traditionen betrifft, so treiben sie doch ähnliche Fragen um: Sind gedruckte Flyer noch zeitgemäß? Welche von den marktführenden Social Media-Kanälen wollen wir nutzen? Wie berichten wir über Tagungsinhalte oder gewinnen Teilnehmende für Veranstaltungen?

Wie von den Beteiligten im Vorfeld gewünscht, stand die kollegiale Beratung im Mittelpunkt. So wurde anfangs ein Themenkatalog erstellt und nach Interessensprioritäten geordnet. An oberster Stelle landete die Frage nach Medien und Kanälen. Einig war man sich, dass wohl keine Akademie alles bespielen kann. Für die einen sind Youtube-Filme, für andere dagegen ein Print-Magazin gewinnbringend und machbar. Es mag überraschen – vielleicht auch beruhigen, dass bei Akademien, die die Informationsquellen bei ihren Gästen systematisch abfragen, noch immer „persönliche Empfehlung“ der meistgenannte Motivationsgrund für den Besuch einer Veranstaltung ist; relativ wirkungslos für „echte“ Anmeldungen scheint die Werbung auf Facebook zu sein, selbst wenn die Likes und Interessens- bzw. sogar Teilnahmebekundungen zur geposteten Veranstaltung hoch sind.

Vor dem Hintergrund der Ereignisse nach der Thüringer Ministerpräsidentenwahl wurde ebenso dringend diskutiert, wie die sonst von langer Hand geplante Akademiearbeit auch schnell auf das politische Tagesgeschehen reagieren kann, ohne ihre Prinzipien der Gründlichkeit und Nachdenklichkeit zu verraten. So sprach die Runde davon, „Aktualität zu berechnen“, z.B. indem Debatten um anstehende Wahlen und Entscheidungen schon im Vorfeld mitkalkuliert werden; eine gute Strategie könnte es sein, Formate einzurichten, die eine kurzfristige und hochaktuelle inhaltliche Befüllung zulassen. Hier kommt der Öffentlichkeitsarbeit auch die Aufgabe zu, nicht nur in der üblichen Richtung „Akademie an Welt“ zu wirken, sondern auch die andere Richtung „Welt an Akademie“ im Blick zu haben.