Evangelische Akademie Thüringen

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Ist die Arbeitswelt ein Thema für die Kirche?

Der Gesamtkonvent des Kirchenkreises Magdeburg möchte die Kontakte zu Menschen in der Arbeitswelt intensivieren. Foto: (c) Till Voigt/pixabay.
Der Gesamtkonvent des Kirchenkreises Magdeburg möchte die Kontakte zu Menschen in der Arbeitswelt intensivieren. Foto: (c) Till Voigt/pixabay.

Am Anfang steht die Analyse. Welche Kontakte bestehen zwischen Kirchengemeinden und den Menschen, die im Berufsleben stehen? Wobei nicht diejenigen gemeint sind, die bei Kirche und Diakonie, also im eigenen Arbeitsumfeld, tätig sind. Vielmehr geht es um die Menschen, die in Unternehmen, Behörden und Organisationen arbeiten, die keinen direkten Bezug zur Kirchengemeinde haben.

Einige von ihnen sind Gemeindeglieder, viele aber haben keine Kirchenmitgliedschaft. Wie steht es um ihre existenziellen Fragen? Suchen sie nicht nach Vergewisserung, Hoffnung oder Gemeinschaft? Wo finden sie Beistand in kritischen Lebensphasen? Kurz, gilt ihnen nicht die Frohe Botschaft und richtet sich der Öffentlichkeitsauftrag der Kirche nicht auch an sie?

Der Gesamtkonvent des Kirchenkreises Magdeburg hat sich kürzlich diesen Fragen gestellt. Wie können Menschen in der Arbeitswelt angesprochen werden? In der Diskussion mit Holger Lemme (Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt der EKM) wurden zahlreiche Ideen artikuliert: der Besuch von Unternehmen im Gemeindegebiet, thematische Gottesdienste oder Gesprächskreise. Die Aktion 5000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt kann helfen, mit lokalen Bäckereien Kontakt aufzunehmen. Im Vorschulalter und in der Christenlehre können Berufe vorgestellt und veraltete Klischees überwunden werden. Auch in der Arbeit der Hochschulgemeinden gehört die Auseinandersetzung mit Berufswünschen und Studienverläufen zur Tagesordnung.

Arbeit, Beruf und Berufung, aber auch soziale Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung sind Themen, die Menschen in ihrer Arbeitswelt beschäftigen. Wenn solche Fragen auch in der Kirchengemeinde diskutiert werden, kann sich eine Tür für Menschen öffnen, die bisher nicht in der Gemeinde aktiv waren.

Konkret ist im kommenden Jahr ein Gottesdienst zum 1.700 Jubiläum des Sonntags als Feiertag der Christen im Magdeburger Dom geplant – in Kooperation mit den Gewerkschaften und kirchlichen Organisationen, die in der Allianz für den freien Sonntag Sachsen-Anhalt aktiv sind.