Evangelische Akademie Thüringen

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Literatur im Winter: 6 lesenswerte Bücher

6 Autorinnen und Autoren, 6 Buchtitel - eine vielfältige Leseauswahl, präsentiert beim Literarischen Wintergarten. Graphik: © EAT
6 Autorinnen und Autoren, 6 Buchtitel - eine vielfältige Leseauswahl, präsentiert beim Literarischen Wintergarten. Graphik: © EAT

Am frühen Abend des 6. Januar ging der „Literarische Garten“ – ein Veranstaltungsformat, das im Sommer 2020 Premiere hatte – in die dritte Runde, und zwar als digitale Winterversion. Während sich die lesefreudigen Teilnehmenden im Juli vor dem Regen in die Räume der Akademie retteten, im August dann wie geplant den Garten des Zinzendorfhauses nutzen konnten, so fanden sie sich diesmal online per Zoom-Meeting ein. Für die Wintergarten-Atmosphäre mussten dabei die eigenen Zimmerpflanzen des heimischen Wohnzimmers herhalten.

Zwei Stunden sprachen die acht Bücherfans über ihre Lektüren und deren aktuelle gesellschaftliche Bezüge, und wie auch schon bei den ersten beiden Terminen war die Bandbreite der vorgestellten Werke groß und überaus international: die kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood mit ihrem frühen Roman „Katzenauge“, der in den USA lebende nigerianische Autor Helon Habila mit dem kürzlich auf deutsch erschienenen Roman „Reisen“, der aus Jugoslawien stammende mehrfache Buchpreisträger Saša Stanišić mit dem Erzählband „Fallensteller“, die politisch kontrovers diskutierte und in der DDR aufgewachsene Literatin Monika Maron mit ihrem neuesten Roman „Artur Lanz“, die deutsche Ökonomin Maja Göpel mit der Einladung „Unsere Welt neu denken“ und der deutsch-schweizerische Theologe Eberhard Busch mit seiner Biographie zu Karl Barth.

Auch die behandelten Themen waren dementsprechend vielseitig. Die Genderthematik („Artur Lanz“) kam dabei genauso vor wie die Problematiken der Migration („Reisen“), Mobbing und Gewalt unter Kindern („Katzenauge“) und der Zusammenhang zwischen Weltwirtschaft und Klimakrise („Unsere Welt neu denken“). Die ausgewählten und von den Teilnehmenden vorgelesenen Textstellen bewiesen die spezifischen literarischen Stärken der Autorinnen und Autoren, wie etwa psychologisches Einfühlungsvermögen („Katzenauge“), dokumentarische Genauigkeit („Karl Barths Lebenslauf“), beeindruckende Wortgewaltigkeit („Fallensteller“), provozierende Subversivität („Artur Lanz“), interkulturelle Vermittlung („Reisen“) und Anschaulichkeit von komplexen Sachverhalten („Unsere Welt neu denken“).

Reich an Lesetipps ging man auseinander, in der Hoffnung, bald wieder voneinander und von weiteren Lektüren zu hören. Die nächsten Termine für den Literarischen Garten sind am 13. Juli und am 25. August – schon jetzt herzliche Einladung dazu!