Evangelische Akademie Thüringen

‹ alle Blogartikel anzeigen

Spielend Erleben, Erfahren, Erlernen

Zur ersten Veranstaltung der Reihe „Junker Jörg to go“ trafen sich die Teilnehmenden online, um sich über Game-based Learning – Lernen durch und am Spiel – auszutauschen. Foto: © EAT
Zur ersten Veranstaltung der Reihe „Junker Jörg to go“ trafen sich die Teilnehmenden online, um sich über Game-based Learning – Lernen durch und am Spiel – auszutauschen. Foto: © EAT

Wie lassen sich spielerisch Zugänge zu gesellschaftlichen Themen, politischen Fragen und Herausforderungen öffnen? Wie kann politische Bildung mit spielbasierten, lebensweltorientierten Methoden handlungsorientierter gestaltet werden? Antworten auf diese Fragen können in Ansätzen und Methoden aus dem Game-based Learning – Lernen durch und am Spiel – gefunden werden.
Der Einsatz von Spielen für Bildungszwecke ermöglicht einen emotionalen und ganzheitlichen Zugang zu individuellen Perspektiven auf Gesellschaft und komplexe Sachverhalte. Es können Transferprozesse angestoßen werden, die die Spielerfahrung auf die gesellschaftliche und politische Wirklichkeit beziehen. Gleichzeitig erleben die Spielenden ein Empowerment: Im Spiel erfahren sie einen Schutzraum, in dem sie sich in unterschiedlichen Rollen, Situationen und Entscheidungen ausprobieren und die Spielwelt partizipativ mitgestalten können.

Um spielbezogenes Lernen und Bildungserleben in Spielwelten ging es auch bei der Veranstaltung „Junker Jörg to go – Game-based Learning in der politischen Bildung“, die am 24. März stattfand. In offener Gesprächsatmosphäre tauschten sich die Teilnehmenden über ihre Erfahrungen mit spielbasierten Methoden in der (Jugend-)Bildungsarbeit aus, gaben einander Tipps für den Einsatz digitaler Tools und knüpften Kontakte für die Umsetzung künftiger Projektideen.
Miriam Meir und Tobias Thiel von der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt e.V. stellten zusammen mit Jan Grooten vier ausgewählte Methoden und damit verbundene Erfahrungen aus der Arbeit mit Game-based Learning an den Akademien und der Jugendbildungsstätte Junker Jörg vor: In Liverollenspielen (LARP) schlüpfen die Teilnehmenden in unterschiedliche Rollen, um in einem fiktiven Setting gemeinsam eine Geschichte zu spielen. Mit der App „Actionbound“ lassen sich digitale Schnitzeljagden und interaktive Rallyes mit Medieninhalten erstellen, die mit Rätseln und Inhalten zu verschiedenen Themen verknüpft werden können. Die Computerspiele „Minecraft“ und „Minetest“ ermöglichen es, digitale Welten, Gebäude und Mechanismen zu bauen und so eigene Bildungsprojekte umzusetzen – wie beispielsweise „MineHandy“ der Jungen Akademie Wittenberg. Escape Games wiederum versetzen die Spielenden in ein fiktives Ausbruchsszenario, in dem etwa in einem Zeitlimit von 60 Minuten bestimmte Aufgaben und Rätsel gelöst werden müssen, um aus einem Raum zu „entkommen“. Die Erfahrungen mit diesen und weiteren Lernformen fließen in eine Handreichung ein, die demnächst verfügbar sein wird.

Die Online-Veranstaltung stellte den Auftakt zur Formatreihe „Junker Jörg to go“ dar. In loser Abfolge möchten wir einen digitalen Einblick in die Bildungsarbeit der Jugendbildungsstätte Junker Jörg geben, um über aktuelle Ideen, Themen und Herausforderungen von Jugendbildung und -politik ins Gespräch zu kommen. Dabei werden Methoden zum Ausprobieren angeboten oder Gespräche mit Expertinnen und Referenten über spannende Fragestellungen geführt. Thema, Termin und der Link zur Teilnahme werden jeweils rechtzeitig vorab bekanntgegeben.