Evangelische Akademie Thüringen

Veranstaltungen 2005

15. – 16. April 2005

Reformprojekt Schule (I)

Die Lust und Last, ein Lehrer zu sein

„Von allen Fehlern und Untugenden seiner Zöglinge muss der Erzieher denGrund in sich selbst suchen [...] Meine Meinung ist gar nicht, dass derGrund von allen Fehlern und Untugenden seiner Zöglinge in dem Erzieherwirklich läge, sondern ich will nur, dass er ihn in sich suchen soll.“

Christian Gotthilf Salzmann


Der Lehrerberuf ist in Deutschland zu Unrecht in Verruf geraten. Kinderzu begleiten, zu erziehen und zu bilden ist eine der wichtigsten undverantwortungsvollsten Aufgaben der Gesellschaft. Sie verdientuneingeschränkte Wertschätzung – wenn die Lehrer sie denn ausfüllen.Was macht einen guten Erzieher aus? Wie kann Schule und Unterrichttrotz der Anforderungen und des Drucks von allen Seiten gelingen?

Das wichtigste Instrument der Erziehung sei der Erzieher selbst, meinteder Thüringer Reformpädagoge Christian Gotthilf Salzmann
(1744-1811). Salzmann fordert deshalb: „Erziehe dich selbst!“ InwieweitSalzmanns Vorschläge von gestern für heute aktuell und brisant sind,erläutert der Religionspädagoge Prof. Rainer Lachmann von derUniversität Bamberg.

Herkömmlich agiert die Lehrerin, der Lehrer als Einzelkämpfer. WelcheChancen bietet die Arbeit im Team? Enja Riegel, ehemalige Schulleiterinder Helene-Lange-Schule Wiesbaden, spricht über die Rolle des Teams fürdie Entwicklung ihrer Schule. Die Schule hat im Pisa-Test Spitzenreiterwie Finnland überflügelt und es heißt, die Lehrer kommen dortfreiwillig eine Stunde früher, zu Kaffeeplausch, Fallbesprechungen undFachberatung.

Thüringen hat das beste Schüler-Lehrer-Verhältnis der Republik. Im Jahr2002 kamen in Thüringen auf einen Lehrer 13,4 Schüler. Aber welcheVision des Lehrerberufes dient in Thüringen als Leitbild für dasbildungspolitisches Handeln?
Kjell Eberhardt, Staatssekretär im Kultusministerium, gibt darüberAuskunft, wie Regulierungsbedarf für Schulen, Mitbestimmung undEigenverantwortlichkeit buchstabiert werden.

Jürgen Reifarth / Die Schulwerkstatt / ThILLM

Programm

Freitag15. April 2005


14:00 UhrBegrüßung

Jürgen Reifarth,
Evangelische Akademie Thüringen


14:10 Uhr
Über die Erziehung der Erzieher.
Der Thüringer Reformpädagoge J.G. Salzmann, die Ideale der Aufklärung und was davon heute aktuell ist (Vortrag und Diskussion)
Prof. Rainer Lachmann, Lehrstuhl Evangelische Theologie, Religionspädagogik und –didaktik, Otto-Friedrich-Universität Bamberg


15:30 Uhr
Kaffee und Kuchen


16:00 Uhr
Schule kann gelingen

Die Rolle des Lehrers und des Teams bei der Gestaltung von Schule am Beispiel der Helene-Lange-Schule. (Vortrag und Diskussion)

Enja Riegel,
Schulleiterin a.D. der Helene-Lange-Schule,
Wiesbaden


18:00 Uhr
Abendbrot


19:00 Uhr
Die Schulwerkstatt.
Ein Netz für Bildung und Beratung
Eine Agentur für Schul- und Leitbildentwicklung, Supervision, sozialeKompetenz und Demokratieförderung an Schulen stellt sich vor.

Stefan Kratsch / Kathrin Schuchardt,
Die Schulwerkstatt, Erfurt und Jena


19:30 - 20:30 Uhr
Einzelkampf,Teamstress, Dauerdruck I Moderierte Workshops zur Entwicklung vonLeitbildern, Teamstrukturen und Profilen (Arbeit in Gruppen)
  
Danach:Wein, Bier und Gespräche in den Salons des Hauses




Samstag16. April 2005


ab 08:00 UhrFrühstück


09:00 Uhr
Meister, was soll ich tun?
Morgenbesinnung zu Markus 10,17
Jürgen Reifarth
  
09:30 Uhr
Einzelkampf, Teamstress, Dauerdruck II (Weiterarbeit in den Workshops)


11:00 Uhr
Thüringer Lehrer von morgen. Eine Vision (Vortrag und Diskussion)

Kjell Eberhardt,
Staatsekretär im Kultusministerium


12:30 Uhr
Mittagessen


13:30 Uhr
Die Lust und Last, ein Lehrer zu sein
Podium mit

Kjell Eberhardt,
Staatssekretär, Thüringer Kultusministerium


Enja Riegel,
Schulleiterin a.D., Wiesbaden Rainer Lachmann, Religionspädagoge, Universität Bamberg


Ralph Leipold,
Schulleiter, Neuhaus am Rennweg


Moderation:
Gerlinde Sommer, Stellvertretende Chefredakteurin der Thüringischen Landeszeitung, Weimar


ca. 15:00 Uhr
Ende