Evangelische Akademie Thüringen

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Akademiearbeit auf vielen Kanälen

Der Besprechungsraum der EAT ist leer, die Arbeit geht im Home Office und durch digitale Vernetzung weiter. Foto: © EAT
Der Besprechungsraum der EAT ist leer, die Arbeit geht im Home Office und durch digitale Vernetzung weiter. Foto: © EAT

Mittwoch, 9:58 Uhr morgens: Die Flure und Büros der Evangelischen Akademie in Neudietendorf sind so gut wie alle verwaist. Im Besprechungsraum sitzt statt der üblichen 12 Teammitglieder nur eine Person mit Tablet. Dennoch wird es gleich losgehen, denn das Team-Meeting ist per Skype angesetzt. In Zeiten von physischer Distanz finden sich digitale Wege, um Arbeitsabläufe, Projektideen und den aktuellen Stand der Dinge zu besprechen. Ganz nebenbei dient die Telefonkonferenz auch dazu, mal wieder die Stimmen und das Lachen der anderen zu hören und neben den sachlichen Informationen mitzubekommen, wie es den Kolleginnen und Kollegen so geht im Home Office.

Diejenigen mit Kindern müssen mit der Doppelbelastung auf gedrängtem Raum flexibel umgehen, da rutschen Arbeitszeiten auch mal in die Abendstunden oder brauchen längere Unterbrechungen. Die Alleinlebenden merken dagegen den Mangel an zwischenmenschlichem Austausch, der sonst zwischen den Bürotüren, beim Mittagessen oder in Meetings zuhauf stattfindet. Über ein bisschen mehr Zeit für das Wegarbeiten von Langzeitstapeln auf dem Schreibtisch oder über die Möglichkeit, an Publikationen und inhaltlicher Vertiefung arbeiten zu können, freuen sich alle – genauso wie wir alle die Sorge um Veranstaltungstermine teilen, die im Früh- und Mittsommer und damit im Ungewissen liegen, denn Dinge wie Stornobedingungen, Werbe- und Anmeldezeiten, Reisewege usw. müssen lange vorab bedacht werden.

Für einige Inhalte wird es während der Corona-Zeit sicher adäquate digitale Formate geben. Die Möglichkeiten von Videokonferenzen, Vortragsaufzeichnungen, Chatrooms und Social Media-Plattformen auszuloten, das wird in den nächsten Wochen einen Großteil unserer Arbeit ausmachen. Dabei ist auch eine gute Balance zu finden zwischen übertriebenem Online-Aktivismus und sinnvoller Beschränkung.

Konkret überlegen Jan Grooten und Annika Schreiter, wie sie die bereits für Veranstaltungen vorbereiteten Themen in der politischen Jugendbildung via Webinar an ihr durchaus digital-affines Publikum bringen können. Sebastian Kranich stellt sich auf die Video-Aufzeichnung eines für Mai geplanten Vortrags ein und schreibt an theologischen Impulsen für die Leserinnen und Leser im Netz. Holger Lemme, dessen Arbeitszeitkonferenz an diesem Wochenende nicht stattfinden wird und der mitten in der Planung zur jährlichen internationalen Sommerakademie steckt, denkt mit seinem Team über mögliche (eventuell auch digitale) Szenarien nach. Und Sabine Zubarik, deren Literarische Salons im März/April komplett ins Wasser fallen, arbeitet an einem Online-Salon zum Austausch über Bücher und Lektüren.

Derweil sind auch die Mitarbeitenden in der Sachbearbeitung, der Buchhaltung und der Tagungsassistenz im Home Office gut damit beschäftigt, gelaufene Veranstaltungen abzurechnen, für ausgefallene neue Termine zu finden und für zukünftige Vorbereitungen zu treffen.

Aber gewiss ist auch, dass bei aller Nützlichkeit der digitalen Tools die Freude doch übergroß sein wird, Menschen wieder in körperlicher Präsenz treffen zu dürfen. Setzen wir uns dafür ein, dass dies bald geschehen kann und dass wir gut behütet, geistig und geistlich gestärkt und guten Muts durch diese gebremste Zeit kommen!