Evangelische Akademie Thüringen

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Akademiedirektor predigt über Nächstenliebe

  • Akademiedirektor Prof. Dr. Michael Haspel, der die Predigt hielt und Gemeindediakon Dirk Marschall, der den Gottesdienst musikalisch gestaltete. Foto:(c) Karin Marschall
    Akademiedirektor Prof. Dr. Michael Haspel, der die Predigt hielt und Gemeindediakon Dirk Marschall, der den Gottesdienst musikalisch gestaltete. Foto:(c) Karin Marschall
  • Zusammen mit der Gemeinde wurden u.a. Lieder von Gerhard Schöne gesungen. Foto: (c) Karin Marschall
    Zusammen mit der Gemeinde wurden u.a. Lieder von Gerhard Schöne gesungen. Foto: (c) Karin Marschall
  • Segnung der Kinder in der Jakobskirche zu Weimar. Foto: (c) Karin Marschall
    Segnung der Kinder in der Jakobskirche zu Weimar. Foto: (c) Karin Marschall

Am 14. August 2016 fand in der Jakobskirche zu Weimar ein besonderer Liedergottesdienst statt: Unter dem Motto „Liebesbriefe an Gott“ feierte die Gemeinde zusammen mit Akademiedirektor Prof. Dr. Michael Haspel, der die Predigt hielt. Das musikalische Rahmenprogramm wurde von Dirk Marschall gestaltet und bot neben eigenen Stücken Marschalls vor allem Lieder von Gerhard Schöne zum Mitsingen.

„Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“
(1. Kor. 13,13) heißt es in einem echten Brief der Bibel, dem viel zitierten ersten Brief an die Korinther, dessen Verse über die Liebe vor allem bei Gottesdiensten anlässlich von Eheschließungen sehr beliebt sind. Doch die darin beschriebene Liebe lässt sich nicht auf die emotionale Sympathie zwischen Liebespaaren reduzieren, betont Haspel in seiner Predigt: „Im Abschnitt zur Liebe im Korintherbrief geht es vor allem um die Liebe, die möglich wird, wenn wir selber Gottes Liebe erfahren. Nächstenliebe nennen wir das.“ Und diese umfasst weit mehr, als die gefühlsmäßige Liebe zwischen Paaren: „Da geht es um Würde und Respekt vor jedem menschlichen Leben als Gottes Ebenbild“, so Haspel.

Mit der Nächstenliebe rückt Gottes Liebe in die Mitte unseres gesellschaftlichen und gemeinschaftlichen Zusammenlebens. Sie wird verstanden als ein helfendes Handeln, das zum Wohle der Mitmenschen geschieht und damit auch den Ärmeren und Schwächeren unter uns ein gerechtes Leben ermöglicht. Schon in den Psalmen im Alten Testament wird auf die enge Verbindung zwischen Liebe und Gerechtigkeit verwiesen: „Gott wird angerufen, dass er in seiner bedingungslosen Zuwendung zu denen, die auf ihn vertrauen, also in seiner Liebe, Recht und Gerechtigkeit für die Armen, Waisen, Witwen und Fremden schaffe“, erklärt Akademiedirektor Haspel.

So findet tätige Nächstenliebe Ausdruck in Barmherzigkeit, die einen respektvollen Umgang miteinander und Mitgefühl möglich macht. Damit geht Nächstenliebe weit hinaus über subjektive Empfindungen und Sympathien gegenüber anderen, denn Nächstenliebe drängt auf gerechte Verhältnisse für alle Menschen. Lesen Sie mehr zum Gottesdienst in einem Artikel der Thüringischen Landeszeitung Weimar.