Evangelische Akademie Thüringen

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Akademiedirektor Prof. Dr. Michael Haspel auf dem Mitarbeitenden-Konvent des Kirchenkreises Apolda-Buttstädt

  • "Weimar und die Reformation" © EVA
    "Weimar und die Reformation" © EVA
  • Coudray-Kirche Rastenberg. Foto: © Orgelförderverein Coudray-Kirche Rastenberg e. V.
    Coudray-Kirche Rastenberg. Foto: © Orgelförderverein Coudray-Kirche Rastenberg e. V.

Im Mitarbeitenden-Konvent des Kirchenkreises Apolda-Buttstädt am 30. August 2017 hat Akademiedirektor Prof. Dr. Michael Haspel zum Thema „Weimar und die Reformation. Luthers Obrigkeitspredigten und ihre Wirkung auf Kirche, Staat und Gesellschaft“ vorgetragen. Der Konvent wollte sich inhaltlich mit Theologie und politischer Ethik Martin Luthers und ihrer Bedeutung für heute auseinandersetzen. Grundlage war das gleichnamige Buch, das Haspel mit herausgegeben hat und das auf einer Tagung der Ev. Akademie Thüringen beruht. Oft wird übersehen, dass Weimar durch Luthers Obrigkeitspredigten 1522, die territioriale Einführung der Reformation 1525 und als ernestinische Hauptresidenz nach 1547 ein wichtiger Reformationsort ist. Die Einführung einer Art Staatskirche 1525 wirkte direkt bis zur Weimarer Republik fort und wirkt durch die Weimarer Reichsverfassung bis heute nach. Ferner hat die Einführung des Gemeinen Kastens das Sozialsystem bis heute geprägt, auch durch die sozialen Rechte, die in die Weimarer Reichsverfassung aufgenommen wurden. So kann man von einem Spannungsbogen von Weimar 1525 bis Weimar 1919 ausgehen. Deshalb ist auch das Demokratiejubiläum 2019 für die Kirche wichtig. Inhaltlich wurde in der Diskussion schnell klar, dass Luthers Unterscheidung und Bestimmung von weltlichem und geistlichem Regiment ganz aktuell ist – etwa wenn es ganz konkret um Kirchenasyl oder Wahlplakate der NPD mit Bezug auf Luther geht.