Evangelische Akademie Thüringen

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Auf ins Ungewisse!

  • Die Teilnehmenden des diesjährigen Liverollenspiels um den fiktiven Stadtstaat Tiamast. Foto: © EAT
    Die Teilnehmenden des diesjährigen Liverollenspiels um den fiktiven Stadtstaat Tiamast. Foto: © EAT
  • Gewandungen und Requisiten helfen dabei, sich in die Rolle einzuleben. Foto: © EAT
    Gewandungen und Requisiten helfen dabei, sich in die Rolle einzuleben. Foto: © EAT
  • Alles nur Spiel! Im Liverollenspiel ist auch mal Kämpfen erlaubt... Foto: © EAT
    Alles nur Spiel! Im Liverollenspiel ist auch mal Kämpfen erlaubt... Foto: © EAT

Eine Gruppe aus Abenteurern, Händlerinnen und Glücksrittern sitzt um einen Tisch im Lager und berät sich eifrig, während eine Forscherin an der Übersetzung mysteriöser Zeichen arbeitet. Eine gewisse Anspannung liegt in der Luft. Die Söldlinge der Expedition stehen an den Rändern der Zeltstadt Wache; erst vor kurzem wurden eigenartige Wesen und auch Räuber gesichtet. Von der Mitte des Lagers dringt metallisches Klingen ans Ohr. Hier kümmert sich der Schmied gerade noch um Reparaturen an der Ausrüstung, bevor die Köchin ein stärkendes Mahl für alle Expeditionsteilnehmenden austeilt. Schließlich müssen alle bei Kräften bleiben, wenn es auf eine „Expedition ins Ungewisse“ geht.

Beim gleichnamigen Liverollenspiel, das vom 01. bis 04. August 2019 im Lutherpark Erfurt stattfand, machten sich Spielerinnen und Spieler zum nunmehr dritten Mal auf in die fiktive Fantasywelt rund um den Stadtstaat Tiamast. Dieses Mal ging es jedoch in die unbekannten nördlichen Gefilde des Landes Farelda. Dort begaben sich die Teilnehmenden auf die Spur einer verschollenen Expedition und lüfteten Geheimnisse einer mysteriösen Zivilisation. Dazu schlüpften sie in unterschiedlichste Rollen und brachten ihre eigenen Geschichten auf die Reise mit: Vom verstoßenen Samurai über die neugierige Wissenschaftlerin bis hin zum gelangweilten Adligen waren ganz unterschiedliche Persönlichkeiten vertreten.

Das Erlebte und die Spielerfahrungen wurden anschließend ausgewertet und dabei überlegt, was sich auf die gesellschaftliche Realität übertragen lässt. So sprachen die Teilnehmenden beispielsweise über den Umgang mit Fremdem, Grenzen der Wissenschaft und Forschungsethik, Inklusion und die Verhältnisse von Kultur, Religion, Wirtschaft und Militär. Dabei zeigte sich auch, dass Fiktion und persönliche Wirklichkeit nicht immer leicht voneinander zu trennen sind: „Mein wahres Ich hat meine Charakterrolle manchmal zurückgehalten“, beschreibt ein Teilnehmer seine Spielerfahrung.

Das Liverollenspiel war eine gemeinsame Veranstaltung der Evangelischen Akademie Thüringen, der Jungen Akademie Wittenberg, der Jugendbildungsstätte Junker Jörg und der Evangelischen Jugend Erfurt.