Evangelische Akademie Thüringen

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„Bielefeld gibt es nicht!“

Foto: © flickr.com/mai.qu
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Das behauptet jedenfalls eine eher satirisch gemeinte Verschwörungstheorie aus dem Jahre 1994. Dass „echte“ Verschwörungstheorien ein sozialgesellschaftlich durchaus hoch kritisches Thema sind, zeigte sich unter anderem im Workshop „Bielefeld gibt es nicht!“, der vom 14. bis 16. Juli 2017 in Bad Herrenalb stattfand. Gemeinsam mit Medienpädagoge Julian Kasten und Politikwissenschaftler Florian Eisheuer diskutierten die Teilnehmenden darüber, was Verschwörungstheorien ausmacht und inwiefern sie historisch gewachsene und in der heutigen Gesellschaft aktuelle antisemitische Vorstellungen, Überzeugungen und ideologische Bilder mittragen.

„Verschwörungstheorien sind fundamentaler Bestandteil des ideologischen Antisemitismus, wo sie zur vermeintlichen Erklärung gesellschaftlicher und globaler Zustände herangezogen werden. Antisemitismus als ein großes Problem gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit hat nicht an Aktualität verloren“, fasst Studienleiter Jan Grooten ein Ergebnis der Diskussionen aus dem Workshop zusammen.

Um Mechanismen und Funktionen von Verschwörungstheorien besser verstehen und auch dekonstruieren zu können, entwickelten die Teilnehmenden im Workshop darüber hinaus eigene Verschwörungstheorien, die dann gemeinsam analysiert und zu entkräften versucht wurden.

Der Workshop war ein Kooperationsprojekt der Evangelischen Akademien Baden und Thüringen und der Jugendbildungsstätte Junker Jörg und ist Teil einer Reihe von Jugendveranstaltungen im Projekt „Antisemitismus und Protestantismus“ der Evangelischen Akademien in Deutschland.
Vom 10. bis 12. November 2017 nimmt die Veranstaltung „Über Weltbilder im Bilde“ in der Jugendbildungsstätte Junker Jörg Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus als Teil von Weltanschauungen in den Blick.