Digitalisierung gestalten – mit Bildung, Gewissen und Zuversicht
Bildung war ein viel diskutiertes Wort beim Gemeinsamen Empfang des Arbeitskreises Evangelischer Unternehmer (AEU) und der Landesbischöfin der EKM am 9. April 2018 in Gera. Über 70 Führungskräfte und Verantwortliche aus Wirtschaft, Kirche und Sozialwirtschaft trafen sich bei der Unternehmensgruppe Friedhelm Loh, um sich über die Herausforderungen der Digitalisierung zu verständigen. Gastgeber Friedhelm Loh betonte dabei, dass Angst vor dem digitalen Wandel fehl am Platze sei. Es käme vielmehr darauf an, ihn verantwortlich zu gestalten. Dafür brauche es Hunger nach Bildung und Entscheidungsfähigkeit, die sich aus Gewissen speist. Für die Schärfung des Gewissens sprach sich auch Landesbischöfin Ilse Junkermann aus, wofür es der ernsthaften Auseinandersetzung mit dem Glauben und der Welt bedürfe.
Oberbürgermeisterin Dr. Viola Hahn beschrieb die Digitalisierung als große Herausforderung für die Kommunen und schlug gemeinsame Lösungen von Bund, Ländern und Kommunen vor. Landesbischöfin Ilse Junkermann wog Chancen und Risiken des digitalen Wandels ab und sagte, wenn die Kirche nicht virtuell zu kommunizieren lerne, werde sie auch in der realen Welt an Bedeutung verlieren. Dennoch blieben ihrer Überzeugung nach die Räume physischer Anwesenheit für die menschlichen Beziehungen zentral, die durch das Virtuelle ergänzt würden. Ministerpräsident Bodo Ramelow plädierte für die Rückeroberung der Welt durch die Menschen. Es gehe ihm um die aktive Gestaltung der Umbrüche in einer Weise, die den Menschen diene. Und Bildung sei für ihn das Schlüsselthema, um die Herausforderungen der Digitalisierung zu bewältigen. Denn die Welt sei zu schön, um sie den Computern zu überlassen.
Abschließend fasste Friedhelm Wachs, Sprecher der regionalen Arbeitsgruppe Mitteldeutschland und stv. Vorsitzender des AEU, die Diskussion zusammen: Wertorientierte Bildung sei eminent wichtig, um Gewissen und Anstand zu formen. In Schulen solle insbesondere das Lernen gelernt werden. Und das Verständnis von digitalen Prozessen und Algorithmen gehöre unbedingt dazu. Dabei seien Christinnen und Christen weiterhin gefordert.
Wie die idea darüber berichtet, lesen Sie hier. Einen Artikel dazu aus der OTZ finden Sie hier.