Dunkles Kapitel der Eisenacher Geschichte
Die Sanierung und der Wechsel der Geschäftsführung im ehemaligen Neulandhaus in Eisenach waren Anlass, die Geschichte des Hauses genauer in den Blick zu nehmen. Dabei wurde deutlich, dass die Bedeutung des Neulandhauses für den Nationalsozialismus in Eisenach nicht zu unterschätzen ist. Ursprünglich war das Haus in den 1880er Jahren als Ausflugsgaststätte „Junker Jörg“ gebaut worden. 1920 wurde es allerdings von der evangelisch-völkischen, pietistischen Frauenbewegung „Neulandbund“ gekauft und als Zentrale der Neulandbewegung etabliert. Schon vor 1933 war das „Neulandhaus“ wichtiger Treffpunkt für nationalsozialistische Kreise in Eisenach. „Das Neulandhaus war einer der Orte, durch die der Nationalsozialismus in Eisenach Fuß fasste“, erläutert Prof. Dr. Michael Haspel, Direktor der Evangelischen Akademie Thüringen in einem Radiobeitrag, der kürzlich auf mdr aktuell lief. Mit der Umbenennung des Hauses in „Jugendbildungsstätte Junker Jörg“ zur Wiedereröffnung des Hauses im Mai diesen Jahres hat man sich von dieser unrühmlichen Vorgeschichte bewusst distanziert.
Wie der Deutschlandfunk über die Neulandbewegung in Eisenach berichtet, lesen Sie hier.