Evangelische Akademie Thüringen

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„Für jeden den passenden Kanal finden“

  • Pfarrer Ramón Seliger stellt den Erprobungsraum „OnlineKirche“ der EKM vor und berichtet, wie dadurch Menschen erreicht werden, die in den Ortsgemeinden bisher kaum Anschluss finden. Foto: © Holger Lemme/EAT
    Pfarrer Ramón Seliger stellt den Erprobungsraum „OnlineKirche“ der EKM vor und berichtet, wie dadurch Menschen erreicht werden, die in den Ortsgemeinden bisher kaum Anschluss finden. Foto: © Holger Lemme/EAT
  • An der Online-Andacht in der Geraer St. Johanniskirche beteiligten sich die Gäste der Veranstaltung und eine zehnmal größere Gemeinde über das Internet. Foto: © Holger Lemme/EAT
    An der Online-Andacht in der Geraer St. Johanniskirche beteiligten sich die Gäste der Veranstaltung und eine zehnmal größere Gemeinde über das Internet. Foto: © Holger Lemme/EAT
  • Rund 30 Mitglieder des AEU und Interessierte diskutierten in Gera über die Chancen und Nebenwirkungen für Unternehmen und Kirche, die der digitale Wandel mit sich bringt. Foto: © Katharina Trautmann
    Rund 30 Mitglieder des AEU und Interessierte diskutierten in Gera über die Chancen und Nebenwirkungen für Unternehmen und Kirche, die der digitale Wandel mit sich bringt. Foto: © Katharina Trautmann

Es war einmal eine Zeit, da gab es einen, später zwei Fernsehsender. Heute sind es hunderte, daneben sind über das Internet tausende andere Angebote für Nachrichten, Unterhaltung und Austausch verfügbar. Wie können Unternehmen, wie kann die Kirche in der digitalen Gesellschaft Gehör finden? Und wie verändern sie sich dadurch auch selbst? Mit diesen Fragen beschäftigen sich unternehmerisch tätige Christen in Gera, die auf Einladung des Arbeitskreises Evangelischer Unternehmer (AEU) unter dem Thema „Likes, e-Commerce und Heiliger Geist – Perspektiven des digitalen Wandels“ zusammengekommen sind.

Uwe Müller, Kommunikationsleiter der Sparkasse Gera-Greiz, wirbt dafür, für alle Kundinnen und Kunden den passenden Kommunikationskanal zu finden – auch wenn dadurch der Aufwand für ihre Betreuung steigt. Pfarrer Ramón Seliger experimentiert im Erprobungsraum Online-Kirche mit dem Aufbau einer Glaubensgemeinschaft im Netz und erlebt, dass dort kaum die Institution, sondern vielmehr der Seelsorger als Person gefragt ist. Pierre Geyer von der Kreativ- und IT-Agentur next.motion sieht die Präsenz im Internet sowie auf Sozialen Netzwerken als Prozess, der permanente Betreuung erfordert. Dies unterstreicht der Social-Media-Koordinator der EKM, Dr. Karsten Kopjar: Neben dem Verständnis für die jeweiligen Strukturen brauche es eine souveräne Kommunikation, um das Evangelium authentisch im Netz verkünden zu können. Dafür müsse digitale Sprachfähigkeit entwickelt werden.

Mit einer Online-Andacht in der Geraer Johanniskirche werden abschließend die digitale und die analoge, die Online-Welt und die Präsenz in der Kirche verknüpft: Regionalbischöfin Dr. Friederike Spengler betet mit den Anwesenden und den online Zugeschalteten. Dabei kamen interaktive Beteiligungsformen zum Einsatz. Als Fazit nennen die Beteiligten den Bedarf, den Umgang mit solchen Online-Formen einzuüben sowie daran zu lernen, und schätzen zugleich die Möglichkeit, die Gottesdienstgemeinschaft zu erweitern und in einen größeren Zusammenhang zu stellen. Denn so werden auch Gläubige angesprochen, die nicht vor Ort sein können oder sich bisher nicht zur Kerngemeinde gehörig fühlen. Möglicherweise sind Online-Formen der für sie passende Kanal…