Evangelische Akademie Thüringen

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Gesunde Arbeit: Gemeinsame Anstrengungen nötig!

  • Heike Werner, Thüringer Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie sprach über den Handlungsbedarf im Bereich der Gesundheitsvorsorge. Foto: ©Désirée Reuther.
    Heike Werner, Thüringer Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie sprach über den Handlungsbedarf im Bereich der Gesundheitsvorsorge. Foto: ©Désirée Reuther.
  • Rund 70 Teilnehmende waren im Zinzendorfhaus zur 5. Thüringer Arbeitszeitkonferenz zusammengekommen. Foto: © Désirée Reuther
    Rund 70 Teilnehmende waren im Zinzendorfhaus zur 5. Thüringer Arbeitszeitkonferenz zusammengekommen. Foto: © Désirée Reuther

Arbeit ist anstrengend, aber auch sinnstiftend. Nur dürfe sie nicht zu einer Belastung werden, die die Gesundheit angreift. Darin waren sich die rund 70 Tagungsgäste einig, die sich in der vergangenen Woche zur 5. Arbeitszeitkonferenz in Neudietendorf getroffen hatten. Unter dem Titel „Gesunde Arbeit? Prävention als Kern des betrieblichen Gesundheitsschutzes“ diskutierten Betriebsräte, Mitarbeitervertretungen, im Gesundheitssektor Tätige und interessierte Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, wie Arbeit so gestaltet werden kann, dass sie auch über das gesamte Berufsleben förderlich für die Gesundheit ist.

Die Thüringer Arbeits- und Gesundheitsministerin Heike Werner sieht viel Handlungsbedarf auf dem Feld der Gesundheitsvorsorge und machte deutlich, dass entsprechende Aktivitäten bereits zielgerichtet angegangen würden – von der Landesregierung, aber auch von den Sozialversicherungsträgern und weiteren Partnern. Mit gesundheitspolitischen Sprecherinnen der Fraktionen im Thüringer Landtag wurde über die Möglichkeiten und Grenzen der Einflussnahme der Landespolitik diskutiert. Einige der Forschungs- und Beratungsprojekte in diesem Feld stellten ihre Arbeit auf der Tagung vor, so z.B. das Netzwerk Gesunde Arbeit, das Modellvorhaben Gesund Arbeiten in Thüringen oder die Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Thüringen e.V.

Den Tagungsgästen war insbesondere das Kennenlernen von Ansätzen zur betrieblichen Präventionsarbeit als auch der Austausch untereinander wichtig. Denn nur mit dem Wissen und den Erfahrungen unterschiedlicher Akteure lassen sich passgenaue Antworten auf die Herausforderungen an den jeweiligen Arbeitsplätzen finden. Es wurde deutlich: Arbeits- und Gesundheitsschutz ist kein Kosten-, sondern ein Produktivfaktor, ein Gewinn für alle. Prof. Dr. Heinrich Geissler belegte denn auch, dass der Erhalt der Arbeitsfähigkeit durch Anerkennungskultur, alternsgerechte Berufsverläufe und Prävention psychischer Gefährdungen eine wohldurchdachte Investition ist. Und Manfred Scherbaum von der IG Metall machte deutlich, dass gerade die Arbeitszeit im betrieblichen (Schicht-)Alltag eine äußerst wichtige Stellschraube ist, um Belastungen für die Beschäftigten zu reduzieren. Dazu sei der aktuelle Tarifabschluss mit der Möglichkeit zur Reduzierung der Arbeitszeit auf 28 Stunden ein „Meilenstein“ auch für die Gesundheit.