Evangelische Akademie Thüringen

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Im Streit ist fast alles Glaubenssache…

  • Konflikte gehören zum Zusammenleben dazu. Wichtig ist, gemeinsam konstruktiv nach Lösungen zu suchen, statt Harmonie zu erwarten. Foto: © EAT
    Konflikte gehören zum Zusammenleben dazu. Wichtig ist, gemeinsam konstruktiv nach Lösungen zu suchen, statt Harmonie zu erwarten. Foto: © EAT
  • In ihrer Ausbildung lernten die Streitschlichter:innen der Otto-Lilienthal-Regelschule wie Mediatoren zu arbeiten. Im "Alles Glaubenssache?!"-Seminar konnten sie ihr Wissen und ihre Fähigkeiten vertiefen. Foto: © EAT
    In ihrer Ausbildung lernten die Streitschlichter:innen der Otto-Lilienthal-Regelschule wie Mediatoren zu arbeiten. Im "Alles Glaubenssache?!"-Seminar konnten sie ihr Wissen und ihre Fähigkeiten vertiefen. Foto: © EAT

Im Projekt „Alles Glaubenssache?!“ sprechen Jugendliche darüber, wie sie in einer vielfältigen Gesellschaft miteinander leben wollen. Denn das ist nicht so einfach und Konflikte sind vorprogrammiert. Das zeigt sich nicht nur auf politischen Bühne, sondern auch im Kleinen, wenn auf dem Schulhof Streit entsteht, weil unterschiedliche Menschen mit verschiedenen Bedürfnissen und Sichtweisen aufeinandertreffen und sich nicht aus dem Weg gehen können: Wo darf Fußball gespielt werden? Wer redet über wen? Was ist wichtiger: die Gruppenaufgabe rechtzeitig fertig haben oder gemeinsam Spaß haben? – Viele Streitpunkte beruhen letztlich auf Glaubensfragen: Was ist wichtig? Was ist richtig? Was ist wahr?

Damit aus solchen Konflikten nicht immer Streit oder sogar Prügeleien werden, gibt es an vielen Schulen die Streitschlichter. Das sind Schülerinnen und Schüler, die sich zu Mediator:innen ausbilden lassen und Streithähnen dabei helfen, eine Lösung für ihren Konflikt zu finden. Eine solche Gruppe gibt es zum Beispiel an der Regelschule Otto Lilienthal in Erfurt.

Im Rahmen des Projekts „Alles Glaubenssache?!“ arbeiteten die Streitschlichter:innen der Schule am 7. und 8. Juli an Fähigkeiten, die sie brauchen, um in Konflikten zu vermitteln. Angeleitet und unterstützt wurden sie dabei von Stefan Kratsch, Mediator und Jugendbildner, und Dr. Annika Schreiter von der EAT – beide gehören zum Projekt-Team von „Alles Glaubenssache?!“.

Gut zuhören und empathische Fragen stellen sind die ersten wichtigen Schritte. Dabei schärft sich, worin der Konflikt besteht, und meist zeigen sich dabei schon mögliche Lösungen. In Rollenspielen und Übungen zum Zuhören, Zusammenarbeiten und zum Perspektivwechsel wurde schnell klar: Streitschlichten ist keine einfache Aufgabe, aber eine, die enorm wichtig für das Zusammenleben ist.