Impulse für die Transformation
Im Garten des Zinzendorfhauses herrschte eine Woche lang buntes Treiben: Rund 100 Studierende, Akademikerinnen und Engagierte diskutierten über neue Wege in Wirtschaftswissenschaft und Wirtschaftspolitik. Foto: © EAT/Lukas Böhm 
Aus 14 Ländern, darunter Südkorea, Mali, Libanon, Chile oder Litauen, kamen die Teilnehmerinnen und Dozenten zur Sommerakademie nach Neudietendorf. Foto: © EAT/Lukas Böhm 
Die englischsprachige Veranstaltung ist einzigartig, weil Wirtschaftstheorie und -praxis aus dem Blickwinkel unterschiedlicher Weltregionen und unterschiedlicher Paradigmen diskutiert werden. Foto: © EAT/Lukas Böhm
Braucht es Veränderung? Aber natürlich! Denn solange die Gefahr besteht, dass die endlichen Ressourcen des Planeten übernutzt werden und die Chancen auf Leben und Entwicklung nicht allen Menschen gleichermaßen zugänglich sind, ist die Menschheit weit entfernt von einer nachhaltigen Entwicklung. Diese Überzeugung einte die Studierenden, Akademikerinnen und Engagierten, die sich unter dem Motto „Economics in Transformation“ zur Internationalen Sommerakademie für Plurale Ökonomik in Neudietendorf getroffen hatten.
In neun parallelen Workshops setzten sie sich mit Denkschulen und Wirtschaftsmodellen auseinander, die an den Hochschulen kaum gelehrt werden. Denn sie haben Zweifel, dass das neoklassische Paradigma im wirtschaftswissenschaftlichen Mainstream die aktuellen Fragen der Menschheit lösen kann. Klimawandel, wachsende soziale Unterschiede, Entwicklungshemmnisse im globalen Süden, Migration – die seit Jahrzehnten vorherrschende Lehrmeinung in der Ökonomik hat sie wohl eher mitverursacht als dagegen angekämpft. Daher braucht es einen frischen Blick auf die Lehrinhalte der Wirtschaftswissenschaften und auf die Eckpunkte aktueller Wirtschaftspolitik. Wirtschaft neu denken – praktiziert in Neudietendorf!
Die dritte Sommerakademie ist am vergangenen Freitag erfolgreich zu Ende gegangen. Rund 100 junge und ältere Teilnehmende aus 14 Ländern haben eine Woche lang gemeinsam gelernt, debattiert und Projektideen ausgetauscht. Dabei wurden sie von mehr als 20 Referentinnen und Dozenten unterstützt, die Workshops geleitet, Vorträge gehalten oder auf Podien diskutiert haben. In diesem Jahr stand der interdisziplinäre Austausch zwischen den Denkschulen im Mittelpunkt. Im Abendprogramm gab es Vorträge (nachzuhören auf YouTube: Helge Peukert und Katherine Trebeck) und Podiumsdiskussionen zu marktbasierten Instrumenten der Klimapolitik, zur Entwicklung des Wohnungsmarkts, zur Kritik am BIP sowie zur internationalen Entwicklungspolitik.
Über die Sommerakademie berichteten u.a. Antenne Thüringen, die Thüringer Allgemeine, Glaube+Heimat und die Thüringer Landeszeitung.