Evangelische Akademie Thüringen

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Roboter können Vieles, aber niemals Mensch sein

  • Im Workshop von  Matthias Kasparick überlegten die Teilnehmenden in einem philosophischen Gespräch, ob Roboter Gefühle haben können. Foto:  ©EAT/Schweizer
    Im Workshop von Matthias Kasparick überlegten die Teilnehmenden in einem philosophischen Gespräch, ob Roboter Gefühle haben können. Foto: ©EAT/Schweizer
  • Welche Vor- und Nachteile haben Roboter als Kollegen? Und wie verändert KI die Arbeitswelt? Diese Fragen thematisierte Jan Grooten in seinem Workshop. Foto: ©EAT/Schweizer
    Welche Vor- und Nachteile haben Roboter als Kollegen? Und wie verändert KI die Arbeitswelt? Diese Fragen thematisierte Jan Grooten in seinem Workshop. Foto: ©EAT/Schweizer
  • Wie generieren Algorithmen Ordnung in der Masse personenbezogener Daten? Und welche individuellen Folgen kann das haben? - Im Workshop von Annika Schreiter erlebten die Teilnehmenden in einem Spiel, wie selbstlernende Algorithmen arbeiten. Foto:  ©EAT/Sch
    Wie generieren Algorithmen Ordnung in der Masse personenbezogener Daten? Und welche individuellen Folgen kann das haben? - Im Workshop von Annika Schreiter erlebten die Teilnehmenden in einem Spiel, wie selbstlernende Algorithmen arbeiten. Foto: ©EAT/Sch

Eigentlich klingt das Thema des 3. Netzpolitischen Fachtags „Wir-Maschinen“, der am 14. Oktober in der Jugendbildungsstätte Junker Jörg stattfand, ziemlich nach Science Fiction. Die 30 Teilnehmenden gingen der Frage nach, wie Künstliche Intelligenz, kurz KI, unsere Gesellschaft und unseren Alltag verändert. Künstliche Intelligenz, das wurde schnell klar, ist allerdings keine Idee für dystopische Science Fiction-Filme, sondern wir haben sie mit dem Smartphone schon längst in der Hosentasche, mit Suchmaschinen an jedem Arbeitsplatz oder mit smarten Systemen schon in vielen Wohnungen.
Diese technischen Entwicklungen mit Geräten, die uns Arbeit abnehmen, Daten sortieren und Entscheidungen vorbereiten, sind in vielen Fällen ganz schön praktisch. So entwickelten die Teilnehmenden zu Beginn des Fachtags Ideen, welche unliebsamen Aufgaben wie stupide Archivarbeit oder Putzen und Aufräumen sie sich gerne von KI abnehmen lassen würden. Dr. Karsten Kopjar, Theologe und Social Media-Koordinator der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, erläuterte in seinem Vortrag, wie sich KI entwickelt hat und welche Vor- und Nachteile sie bietet. In den 1980er Jahren, so Kopjar, waren Computersysteme vor allem Dienstleister der Menschen. Heute sind sie wie z. B. das Smartphone Lebensbegleiter auf Augenhöhe. Wenn wir nicht aufpassen, könnten es in ein paar Jahren die Maschinen sein, die mit ihrer Logik unser Leben gestalten und nicht umgekehrt. Zu viele Entscheidungen abgenommen bekommen und die Kontrolle über den eigenen Alltag verlieren oder menschliches Miteinander durch Computersysteme ersetzen, stellte sich in den Workshops am Nachmittag heraus, sind Dinge, die die Teilnehmenden trotz den Vorteilen künstlicher Intelligenz nicht wollen. Der Vortrag von Dr. Karsten Kopjar macht hier Mut: „Solange wir menschlich handeln, gibt es die Chance, dass wir Maschinen prägen und nicht nur sie uns.“

Der Netzpolitische Fachtag greift jedes Jahr eine Fragestellung zum Thema Digitalisierung auf. Eingeladen sind generationenübergreifend alle ab 14 Jahre, die diskutieren und überlegen möchten, wie die Digitalisierung gestaltet werden kann und sollte.