Evangelische Akademie Thüringen

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Run Soldier Run

  • Rudi Friedrich und Talib Richard Vogl . Foto: (c) Ulrike Wollenhaupt-Schmidt, EAT
    Rudi Friedrich und Talib Richard Vogl . Foto: (c) Ulrike Wollenhaupt-Schmidt, EAT
  • Ein Soldat wird in die US-Armee gelockt: "Sie können Brücken bauen in den USA". Foto: (c): Ulrike Wollenhaupt-Schmidt/ ET
    Ein Soldat wird in die US-Armee gelockt: "Sie können Brücken bauen in den USA". Foto: (c): Ulrike Wollenhaupt-Schmidt/ ET
  • Sergej: Ich möchte nicht auf dich schießen müssen, Vadim. Foto: (c) Ulrike Wollenhaupt-Schmidt/ EAT
    Sergej: Ich möchte nicht auf dich schießen müssen, Vadim. Foto: (c) Ulrike Wollenhaupt-Schmidt/ EAT

Einen Job kannst du kündigen, Soldat bleibst du, ob du willst, oder nicht

Was bedeutet es, Soldat zu werden und was, nein zu sagen, gerade in einem Krieg?

Josuah Key, dreifacher Familienvater in den USA wurde Soldat in der Hoffnung auf einen besseren Lebensstandard und mit dem Versprechen, seinen Dienst im zivilen Bereich in den Staaten zu verrichten, bis er in den Irak musste und Zeuge unfassbarer Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung wurde.

In Eritrea gibt es eine 18-monatige Wehrpflicht für Männer und Frauen unter unerträglichsten Bedingungen – das Recht auf Zivildienst gibt es nicht. „Wenn sie dich mit der Trillerpfeife rufen, und du nicht gleich da bist, schlagen Sie dich“, berichtet ein junger Soldat. Sein Asylantrag nach seiner Flucht nach Deutschland wurde abgelehnt.

Seit dem russischen Angriff auf den Donbass im Osten der Ukraine sehen junge Männer sich im Dilemma, in den Westen des Landes zu fliehen, dort als Verräter zu gelten, oder im Osten Soldat zu werden. Sergej, der junge Mann, dessen Zitate vorgetragen wurden, fasst seine Situation zusammen: „Auf beiden Seiten wollten sie mich in den Krieg ziehen an die Front. Dabei wollte ich nie eine Waffe in die Hand nehmen.“ Sein Freund aus Studientagen, Vadim, lebt in Russland. Nun werden beide aufeinander schießen müssen.

Run Soldier Run, das kann man in zwei Versionen lesen: Lauf mit, mach weiter, oder: lauf weg, so schnell du kannst.

Organisiert von Connection e.V. stellten Rudi Friedrich und Talib Richard Vogl im Weimarer „Mon Ami“ Texte von Kriegsdienstverweigerern aus der Türkei, Ukraine, Russland, USA und Eritrea in einer Collage im Wechsel mit Szenen, Gedichten und Liedern in einem zweimal 45-minutigen Programm vor.

Ihre Worte werden noch lange im Gedächtnis bleiben.