Evangelische Akademie Thüringen

‹ alle Blogartikel anzeigen

Von hoffnungsvollen Fällen

  • Im Vertiefungs-Workshop zum Forumtheater und politischer Bildung wurden auch andere Formen des "Theaters der Unterdrückten" besprochen und angespielt. Foto: © EAT
    Im Vertiefungs-Workshop zum Forumtheater und politischer Bildung wurden auch andere Formen des "Theaters der Unterdrückten" besprochen und angespielt. Foto: © EAT
  • Auch wenn Szenen hoffnungslos erscheinen, lässt sich mit Kreativität und etwas Mut Vieles an der Realität verändern. Foto: © EAT/Schreiter
    Auch wenn Szenen hoffnungslos erscheinen, lässt sich mit Kreativität und etwas Mut Vieles an der Realität verändern. Foto: © EAT/Schreiter

Die Auseinandersetzung mit Forumtheater und politischer Bildung hat an der Evangelischen Akademie Thüringen inzwischen Tradition. Bereits seit fünf Jahren beschäftigen sich Menschen aus der (politischen) Bildungsarbeit mit der Frage, wie Forumtheater als Form des „Theaters der Unterdrückten“ nach Augusto Boal Eingang in ihre Arbeit finden kann. Denn die Schnittmengen der Theatermethode und der politischen Bildung sind groß: Es geht um dialogische Prozesse, um kritisches Denken zu Machtstrukturen, darum, Ungerechtigkeit sichtbar und besprechbar zu machen, und darum, Menschen in Austausch und ins gemeinsame Handeln zu bringen.

Im Vertiefungs-Workshop mit Theaterpädagoge Till Baumann vom 10. bis 13. Oktober im Dreibrunnen Gästehaus wurde die Methode in ihrem Kontext des Theaters der Unterdrückten erlebbar. So wurden auch andere Formen wie Zeitungstheater oder Unsichtbares Theater angespielt und besprochen. Außerdem ging es ganz praktisch um die Frage, wie Forumtheaterszenen gestaltet werden und das Forum moderiert wird.

Auf der Bühne und im Forum wurden Themen aus der Familie und der Arbeitswelt verhandelt: Was tun, wenn Eltern alt werden und die Betreuung alle an ihre Grenzen bringt? Und wie umgehen mit einem sadistischen Chef, der Mitarbeitende aus dem Unternehmen mobbt? Beides sind individuelle Fragen, an denen sich aber gesellschaftliche Problemlagen und Machtstrukturen manifestieren. So hoffnungslos die dargestellten Fälle zunächst erschienen, die gemeinsame Arbeit an Veränderungsmöglichkeiten zeigte ganz deutlich: Da steckt auch eine Menge Hoffnung in den Fällen!

Der Workshop war eine Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen.