Evangelische Akademie Thüringen

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Wie können wir als Christen dem Islam begegnen?

  • "Wir dürfen Menschen nicht allein auf ihre Religion reduzieren. Wenn wir mit den Augen des anderen sehen lernen, ergeben sich ganz neue Perspektiven." so Prof. Dr. Reinhold Bernhardt, Theologe an der Universität Basel. Foto: © Sebastian Tischer
    "Wir dürfen Menschen nicht allein auf ihre Religion reduzieren. Wenn wir mit den Augen des anderen sehen lernen, ergeben sich ganz neue Perspektiven." so Prof. Dr. Reinhold Bernhardt, Theologe an der Universität Basel. Foto: © Sebastian Tischer
  • Vor der Kulisse des imposanten Cranachaltars der Herderkirche Weimar sprachen Prof. Dr. Michael Haspel (Ev. Akademie Thüringen) und Prof. Dr. Reinhold Bernhardt (Universität Basel) über das christliche Bild des Islam. Foto: © Sebastian Tischer.
    Vor der Kulisse des imposanten Cranachaltars der Herderkirche Weimar sprachen Prof. Dr. Michael Haspel (Ev. Akademie Thüringen) und Prof. Dr. Reinhold Bernhardt (Universität Basel) über das christliche Bild des Islam. Foto: © Sebastian Tischer.
  • Musikalisch gestaltet wurde der Abend u.a. mit Zwischenspielen von Herrn Alboudi an der Laute. Foto: © Sebastian Tischer
    Musikalisch gestaltet wurde der Abend u.a. mit Zwischenspielen von Herrn Alboudi an der Laute. Foto: © Sebastian Tischer

In der Veranstaltungsreihe „Zeitsignale“ diskutierten am 23. März 2017 Prof. Dr. Reinhold Bernhardt, Experte für Systematische Theologie und Dogmatik von der Universität Basel und Akademiedirektor Prof. Dr. Michael Haspel zum Thema „Christentum und Islam“. Etwa 90 Teilnehmende waren in die Herderkirche gekommen und verfolgten mit großem Interesse ein Gespräch, das für Offenheit, Wertschätzung und Anerkennung zwischen den Religionen warb. Man müsse mit Nächstenliebe auf die angekommenen Muslime zugehen und ihnen zuhören, so die Meinung von Bernhard. Das christliche Bild von „dem Islam“ müsse überdacht werden, da der Islam ebenso vielfältig und differenziert sei wie andere Religionen, erklärte der Theologe: „Wir sollten die Konflikte zwischen Christen und Muslimen ernst nehmen, uns aber nicht davon befangen nehmen lassen.“ Jedoch dürfe ein Rechtsstaat bei Straf- und Gewalttaten keinen Unterschied zwischen den Religionen machen. So seien sowohl gewaltsame Übergriffe auf Beheimatete als auch Gewalttaten gegen Flüchtlingsunterkünfte zu bestrafen. Im Protest gegen den Bau der Erfurter Moschee erkennt Bernhardt eine zunehmende Radikalisierung. Dabei sei der Neubau genau die Chance auf Verständigung: „Eine Moschee ist wie eine Kirche nicht nur Heimat der Religion, sondern auch der Kultur“, bekräftigte Bernhard. Eine Moschee biete daher die Möglichkeit zu einer gesellschaftlichen Öffnung und zum Austausch. Musikalisch gestaltet wurde der Abend von Zwischenspielen des Kantors Johannes Kleinjung an der Orgel und Herrn Alboudi an der Laute.

Der Abend innerhalb der Reformationsdekade gehörte zur Veranstaltungsreihe „Zeitsignale“, einer gemeinsamen Reihe der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Weimar und der Evangelischen Akademie Thüringen.