Evangelische Akademie Thüringen

‹ alle Blogartikel anzeigen

Wo geht‘s lang zur nachhaltigen Entwicklung?

  • Dr. Michael Kopatz betonte die Notwendigkeit von gesellschaftlichen Normen und Standards, den Ökoroutinen, um die nachhaltige Wende zu schaffen. Foto: © EAT.
    Dr. Michael Kopatz betonte die Notwendigkeit von gesellschaftlichen Normen und Standards, den Ökoroutinen, um die nachhaltige Wende zu schaffen. Foto: © EAT.
  • Mit rund 50 Gästen diskutierten Heiko Rittweger, Uwe Flurschütz und Anett Kulka-Panek (v.l.n.r.) aus Erfurt über konkrete Schritte für mehr Nachhaltigkeit. Foto: © EAT.
    Mit rund 50 Gästen diskutierten Heiko Rittweger, Uwe Flurschütz und Anett Kulka-Panek (v.l.n.r.) aus Erfurt über konkrete Schritte für mehr Nachhaltigkeit. Foto: © EAT.

Die „Fridays for Future“-Demonstrationen zeigen: Unsere Gesellschaft ist vom Kurs abgekommen. Weil der Politikbetrieb („die Profis“) sich nicht auf Maßnahmen zum Klimaschutz einigen kann, gehen Schülerinnen und Schüler auf die Straße – mit vollstem Recht. Es sind deutlich größere Anstrengungen vonnöten. Und Klimaschutz ist nur ein Baustein für eine zukünftig noch lebenswerte Welt. Die UN-Nachhaltigkeitsziele für 2030 liegen als Karte und Kompass bereit. Was hindert uns, die als richtig erkannten Ziele zu verfolgen?

Beim Augustinerdiskurs „Global denken. Lokal handeln“ zeigte Dr. Michael Kopatz vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, dass nicht allein die Konsumentscheidungen Einzelner ausreichen, sondern dass gesellschaftliche Rahmen (wie Standards oder Gesetze) verändert werden müssen. Dann würde nachhaltiges Verhalten für alle zur Routine werden. Vertreterinnen und Vertreter Erfurter Initiativen stellten auf dem Podium ihre Ansätze für mehr Nachhaltigkeit vor. Anett Kulka-Panek vom LandMarkt Erfurt wies darauf hin, dass regional erzeugte Bio-Lebensmittel zunehmend stärker nachgefragt werden. Wohnfläche und Infrastruktur könnten geteilt werden, wenn dies bei Errichtung oder Sanierung von Häusern von vornherein geplant wird. Damit ließe sich der Ressourcenverbrauch verringern, sagte Uwe Flurschütz von Wohnopia e.V. Und Heiko Rittweger beschrieb, dass die nachhaltige Ausrichtung von Unternehmen möglich ist, aber Zeit braucht. Seine Agentur Rittweger + Team berät Unternehmen schon seit Jahren dabei und geht mit gutem Beispiel voran.

Alle können etwas tun. Und es gibt keinen Grund zu zögern, sich für mehr Nachhaltigkeit einzusetzen: Regionale, ökologische erzeugte Lebensmittel sind verfügbar, Verpackungen lassen sich vermeiden und durch bewussteres Einkaufen landen weniger Lebensmittel auf dem Müll. Ideen für ressourcensparendes Arbeiten und Wohnen werden schon umgesetzt. Carsharing, öffentlicher Verkehr und freiwilliges Tempolimit, Ökostrom, Genügsamkeit und politisches Engagement für eine bessere Welt: Um die Wende hin zu einer nachhaltigen Zukunft zu schaffen, sind alle gefragt. Jetzt. Jede und jeder an ihrem Platz. Täglich for Future.