Evangelische Akademie Thüringen

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Zukunft mit Zuversicht. Die Initiative Zukunft trifft Politik

  • Die besten Ideen hat man gemeinsam, beim Kaffee und im offenen Gespräch: Mitglieder von Zukunft trifft Politik um Aglaia Hajkova (Mitte, Zukunft für Kinder e.V.) im Austausch. @Ivan Villanueva
    Die besten Ideen hat man gemeinsam, beim Kaffee und im offenen Gespräch: Mitglieder von Zukunft trifft Politik um Aglaia Hajkova (Mitte, Zukunft für Kinder e.V.) im Austausch. @Ivan Villanueva
  • Vorbereitungstreffen von Zukunft trifft Politik bei den Evangelischen Akademien Deutschlands in Berlin-Mitte. @Oliver S.
    Vorbereitungstreffen von Zukunft trifft Politik bei den Evangelischen Akademien Deutschlands in Berlin-Mitte. @Oliver S.
  • Das erste Treffen mit Stefan Wenzel vom BMWK am 11. Januar 2023 (5. von links). Mit dabei u.a. die Expert:innen Viola Theesfeld, Volker Quaschning und Martina Eick (1., 2. u. 4. von links). @Ivan Villanueva
    Das erste Treffen mit Stefan Wenzel vom BMWK am 11. Januar 2023 (5. von links). Mit dabei u.a. die Expert:innen Viola Theesfeld, Volker Quaschning und Martina Eick (1., 2. u. 4. von links). @Ivan Villanueva

„Heute schon Zukunft gepflanzt?“ Dieses Motto der Spendenkampagne für den Zinzendorf Klimawald kann für die Klimagruppen-Initiative Zukunft trifft Politik (ZtP) als Daueraufgabe gelten. Dieser Zusammenschluss von bekannten Gruppen aus dem For-Future-Spektrum bis zur Letzten Generation hat es sich zur Aufgabe gemacht, gemeinsam mit Personen, Behörden und Institutionen aus der Bundes- und Landespolitik nach strategischen Lösungen der sozialen und ökologischen Fragen unserer Zeit zu suchen. Dieses „zarte Pflänzlein“ hat auch der EAT-Studienleiter für Arbeit und Wirtschaft, Frank Fehlberg, mitgepflanzt.

Um nun nicht nur Zukunft zu pflanzen, sondern auch wachsen zu lassen, traf sich die Gruppe zum Beispiel schon mehrfach mit dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), Stefan Wenzel. Mit Unterstützung aus der EAT und vom KDA der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) konnte sich Zukunft trifft Politik unter dem Dach der Evangelischen Akademien in Deutschland (EAD) in Berlin-Mitte treffen. Und mit Unterstützung von Expert:innen wie Viola Theesfeld (Bündnis Bürgerenergie e.V.), Volker Quaschning (Professor Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Berlin), Martina Eick (Umweltbundesamt) oder Hans-Josef Fell, einem der Vordenker:innen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), tritt ZtP an die politischen Prozesse heran.

Zarte Pflänzlein im Herzen der Demokratie

Ein Aufeinandertreffen im Herzen der deutschen Demokratie hat nicht nur logistische Vorteile für den Staatssekretär: Auf diese Weise werden die sozialen, ökonomischen und ökologischen Probleme, die in Deutschland zum Teil auch regional sehr unterschiedlich Gestalt annehmen, direkt an die „zuständige Stelle“ getragen. Die Ideen zu ihrer Lösung gleich mit. Kombinierter Sozial-, Regional- und Klimalobbyismus sozusagen, wie etwa die Idee vom „SolAhrtal“ in der Region des 2021 überfluteten Ahrtals zeigt.

Die Themen der Austauschrunden reichen von Erwägungen machbarer umwelt- und klimafreundlicher Großtechnologien bis hin zu sozialökonomischen Brennpunktthemen. Zu nennen wäre da zum Beispiel die gerechte Beteiligung von Bürger:innen in ländlichen Räumen an den Ergebnissen der vor ihrer Haustür stattfindenden Windenergieerzeugung. Dieses Problem betrifft insbesondere mitteldeutsche Regionen, in denen die Negativbeispiele bei weitem noch die Positivbeispiele überwiegen und mit Windrad-Widerstand nicht selten auch so plumpe wie gefährliche Unzufriedenheitspolitik gemacht wird.

Warum sollte man sich größere Windparks anschauen und anhören, wenn man selbst keinerlei anderen Vorteil aus der „Verspargelung“ ziehen kann, als diese zweifelhafte Aussicht zu „genießen“?! Wer steckt sich die Gewinne ein und ist nie vor Ort zu sehen?! Hier muss Abhilfe durch systematische Bürgerbeteiligung und gesellschaftliche Verteilung sowie effektive regionale Nutzung der Erträge her.

Glaube und Kirche als Teile der Lösung

Natürlich sind die Blockadeaktionen der Letzten Generation und noch radikalere Aktionen wie die Beschmierung des Grundgesetzdenkmals in Berlin nicht einfach „immer gut“. Aber sowohl die EAT als auch vor allem der KDA erfüllen mit ihrem Beitrag für das Projekt Zukunft trifft Politik die Rolle der Kirche als einer vernetzenden, vermittelnden und wirksamen Akteurin des stetigen Wandels zur Zukunft hin. Dass sie dabei gelegentlich über ihren Schatten springen muss, versteht sich von selbst – ohne Bewegung kein Vorankommen.

Mit meinem Gott überspringe ich Mauern (Ps 18, 30)