Evangelische Akademie Thüringen

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Zum Tod von Dr. Götz Planer-Friedrich: Die Evangelische Akademie Thüringen erinnert an ihren ersten Direktor nach der Wiedervereinigung (1991-1994)

Götz Planer-Friedrich im September 2013. Foto: © Jens Planer-Friedrich
Götz Planer-Friedrich im September 2013. Foto: © Jens Planer-Friedrich

Am 7. März 2022 ist Dr. Götz Planer-Friedrich verstorben. Geboren am 30. März 1939 in Jena studierte er Theologie an der Friedrich-Schiller-Universität und war anschließend bis 1976 Vikar und Pfarrer in Gieba (Superintendentur Altenburg). 1967 wurde er in Jena mit einer Arbeit über den Religionsphilosophen Rudolf Hermann promoviert. Von 1976 bis 1985 war er Studienreferent für Sozialethik in der Theologischen Studienabteilung des Bundes der Ev. Kirchen der DDR in Berlin und seit 1980 auch Leiter der Theologischen Studienabteilung. Von 1986 bis 1991 arbeitete Götz Planer-Friedrich als Studiensekretär für sozialethische Fragen in der Studienabteilung des Lutherischen Weltbunds in Genf. Als solcher war er beteiligt an der Vorbereitung der Europäischen Ökumenischen Versammlung 1989 in Basel und der Weltversammlung 1990 in Seoul.

Im Sommer 1991 zog Götz Planer-Friedrich auf Anforderung des Thüringer Landesbischofs Werner Leich aus Genf nach Neudietendorf bei Erfurt. Unter seiner Leitung gelang hier die Wiederbelebung der Evangelischen Akademie Thüringen. Diese wurde mit Unterstützung anderer Evangelischer Akademien, insbesondere der in Bad Boll, nach deren Vorbild strukturell ausgebaut.

Dazu Akademiedirektor Dr. Sebastian Kranich: „Als Götz Planer-Friedrich in Neudietendorf ankam, fing er tatsächlich von vorne an. Denn bei seinem Eintreffen gab es keinen Verantwortlichen mehr für die Akademie“. Der Name von Götz Planer-Friedrich sei verbunden mit einem Neubeginn, an den die Akademie 2021 mit einem Festgottesdienst anlässlich von „30 Jahren Evangelischer Akademie Thüringen im Zinzendorfhaus“ erinnert habe, so Kranich. Er stehe am Beginn einer erfolgreichen Geschichte der Akademie als ausstrahlungskräftiger Ort von Bildung und Diskurs nach der Wiedervereinigung. Die Evangelische Akademie Thüringen habe Götz Planer-Friedrich inhaltlich und organisatorisch sehr viel zu verdanken.

Im Anschluss an seine Zeit in Neudietendorf arbeitete Götz Planer-Friedrich bis 2002 als Chefredakteur der Evangelischen Kommentare in Stuttgart.