Evangelische Akademie Thüringen

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Politische Bildung im Diskurs

Interessante Beiträge zum aktuellen Kinder- und Jugendbericht gab es bei der Online-Veranstaltung am 24. Februar. © Grooten/EAT
Interessante Beiträge zum aktuellen Kinder- und Jugendbericht gab es bei der Online-Veranstaltung am 24. Februar. © Grooten/EAT

Politische Bildung ist „ein fortwährender Auftrag“, sie ist „demokratische Bildung“ und „nicht neutral“, „ein Kinderrecht“, sie „lebt von echter Beteiligung“ und wird von jungen Menschen „in allen sozialen Räumen“ erlebt – so formulieren es einige der Prämissen in der Stellungnahme der Bundesregierung zum aktuellen 16. Kinder- und Jugendbericht. Dies beschreibt den Anspruch, politische Bildung als einen zentralen, ganzheitlichen Auftrag der Jugendbildungsarbeit und ein Fundament des gesellschaftlichen Zusammenlebens wahrzunehmen.
Der Kinder- und Jugendbericht mit dem Schwerpunkt der „Förderung demokratischer Bildung im Kindes- und Jugendalter“ beschäftigt sich dazu mit den Fragen: Wie sind die sozialen Räume beschaffen, in denen Kinder und Jugendliche politische Bildung erleben? Welches Selbstverständnis und welche Maßnahmen und Beteiligungsformen hinsichtlich politischer Bildung existieren bei Trägern und Einrichtungen? Wo bestehen Herausforderungen, Defizite, Chancen und wenig beachtete Möglichkeiten? In welcher Qualität wird der Anspruch an politische Bildung umgesetzt und wie kann sie weiterentwickelt werden?

Im Online-Forum „Politische Bildung – vernachlässigt, unterschätzt, doch demokratierelevant?“ am 24. Februar wurden die zentralen Ergebnisse des Kinder- und Jugendberichts zum Anlass genommen, kritisch über den aktuellen Zustand der politischen Bildung in Thüringen zu diskutieren. Ulrich Ballhausen, Mitarbeiter am Institut für Didaktik der Demokratie der Leibniz Universität Hannover, gab einen Impuls über zentrale Aspekte des Berichts und formulierte dazu Thesen zu Herausforderungen und Konsequenzen für die politische Bildung.
Ausgehend von den Thesen diskutierten die Teilnehmenden aus unterschiedlichen Bereichen der schulischen und außerschulischen Jugend- und Erwachsenenbildung gemeinsam mit Abgeordneten des Thüringer Landtags. Die Diskussion umfasste dabei unter anderem Themen und formulierte Handlungsbedarfe wie die Absicherung der politischen Bildung in allen Bildungsräumen, eine Intensivierung der Selbstverständnis- und Fachdiskussion, das Verständnis von politischer Bildung im Rahmen von Förderprogrammen sowie die nötige Stärkung von Kooperationsstrukturen zwischen Trägern der non-formalen und formalen politischen Jugendbildung.
Im Rahmen der Veranstaltung stellte auch Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), die neue Nebenstelle der bpb vor, die in 2021 in Gera ihre Arbeit aufnehmen wird.

Das Online-Forum war eine gemeinsame Veranstaltung der Landeszentrale für politische Bildung und Evangelischen Akademie Thüringen. Aufgrund der hohen Resonanz, die die Veranstaltung im Vorfeld erfahren hat, findet am 27. April ein Zusatztermin des Online-Forums statt.