Am 6. Oktober 2017 ist das Buch „Hier stehe ich und kann nicht anders! Martin Luther, Martin Luther King und die Musik“ erschienen. Die Herausgeber der Publikation sind Akademiedirektor Prof. Dr. Michael Haspel und Peter Reif-Spirek, stellvertretender Leiter der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen. Das Buch spannt einen Bogen von den fortschrittlichen Ideen der Reformation über die revolutionäre Wirkung der Musik Johann Sebastian Bachs bis hin zur schwarzen Protestbewegung, die Jazz als bedeutenden Teil ihrer politischen Gegenbewegung begriff.
Die Publikation geht zurück auf die gleichnamige Tagung, die vom 13. bis 15. November 2015 in Jena stattfand. Gemeinsam mit dem Band „Ziviler Ungehorsam“ (Stuttgart 2017) wird das Buch am 27. November 2017 im Jugend- und Kulturzentrum mon ami in Weimar präsentiert. Im Anschluss folgt ein Konzert von Ekkehard Wölk & Ensemble, die auf ihrem neuen Album Choräle aus der Lutherzeit in Jazz Improvisationen übersetzen.
Der Starnberger See ist auch bei Regen schön. Davon konnte sich das Team der Evangelischen Akademie Thüringen auf seiner diesjährigen Teamklausur selbst überzeugen. Die 12 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren vom 22. bis 24. Oktober nach Tutzing in die Evangelische Akademie gereist, um das Programm für 2018 zu planen. Während eines Ausflugs in das nahe gelegene Kloster Andechs traf das Team auf die Landespatronin von Thüringen. Das einstige Brautgewand der Heiligen Elisabeth ist dort nämlich Teil des Reliquienschatzes.
Die Teamklausur findet einmal im Jahr statt und führt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entweder an eine andere Akademie in Deutschland oder in eines der Tagungshäuser im Bereich der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Mehr Fotos zur Klausur finden Sie auch auf unserer Facebook-Seite.
Am 20. Oktober 2017 fand in der Nikolaikirche in Eisenach der Abschluss des bundesweit größten Jugendbildungsprojekts der Reformationsdekade „DenkWege zu Luther“ statt. Insgesamt präsentierten 35 Jugendliche der Klassenstufen 11 und 12 aus Gotha und Coburg ihre Ergebnisse einer „DenkWege-Woche“, die in der Jugendbildungsstätte Junker Jörg veranstaltet wurde. Eine Woche lang waren die Jugendlichen damit beschäftigt, sich im philosophischen Gespräch mit dem Thema „Entscheide Dich!“ auseinanderzusetzten. In drei Arbeitsgruppen wurde in gemischten Tandemteams aus beiden Bundesländern mittels unterschiedlicher Denkwege gearbeitet. Während der Projektwoche besuchten die Jugendlichen auch das Lutherhaus in Eisenach und die Sonderausstellung „Luther und die Deutschen“ auf der Wartburg. „Entscheidungen halten Risiken und Nebenwirkungen bereit“, erklärt Projektstudienleiter Axel Große. Dabei sind Entscheidungen nicht nur eine ganz persönliche Angelegenheit, sondern immer auch historisch und kulturell bedingt. So musste sich im Jahr 1521 auch Reformator Martin Luther auf dem Reichstag in Worms entscheiden. Schließlich traf er mit seinem Ausspruch „Hier stehe ich und kann nicht anders!“ eine Entscheidung, die sowohl für ihn persönlich, als auch für viele andere Menschen bis in die Moderne hinein, weitreichende Konsequenzen hatte.
Die „DenkWege“-Woche mit Jugendlichen der Gymnasien Ernestinum/Gotha und Casimirianum/Coburg fand bereits zum dritten Mal statt. Das Tandemprojekt findet mit dem Ende des Reformationsjubiläums in diesem Jahr seinen Abschluss. Die im Rahmen des Projekts entstandenen Publikationen finden Sie in unserer Rubrik Publikationen.
Am 31. Oktober 2017 endet die Lutherdekade. Wir feiern den Abschluss des Reformationsjubiläums. Auch das Jugendbildungsprojekt DenkWege zu Luther geht damit zu Ende. Das Projekt war deutschlandweit einzigartig. Diesen Freitag findet in der Nikolaikirche in Eisenach die Abschlusspräsentation zum Ost-West-Tandemprojekt im Rahmen der DenkWege statt. Schülerinnen und Schüler der Gymnasium Ernestinum in Gotha und Casimirianum Coburg stellen gemeinsam ihre Ergebnisse einer Woche intensiven gemeinsamen Nachdenkens „ohne Geländer“ nach Hannah Ahrendt vor. Projektstudienleiter Axel Große hatte bereits im September die Gelegenheit, das erfolgreiche Projekt über die Landesgrenzen der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland zu präsentieren. Er war zu Gast in Potsdam. Unter dem Motto „Zwischen Himmel und Havel“ ludt die Hoffbauer Stiftung in die Inselkirche Hermannswerder zu einer neuen Ausgabe der Veranstaltungsreihe „Segensklänge und Gedankengänge“ ein. Anlass war das Reformationsjubiläum.
Sehen Sie unter folgendem Link, was Axel Große über die „DenkWege“ erzählt. Lesen Sie am Freitag in unserem Blog mehr zur Abschlusspräsentation in Eisenach.
Die meisten von uns dürfte es mittlerweile auf Schritt und Tritt begleiten: Das Smartphone. Das mittlerweile alltägliche Gerät im Hosentaschenformat eröffnet uns buchstäblich Zugänge zur Welt – sei es über den mobilen Internet-Browser, diverse Kommunikations- und Navigations-Apps oder auch Spiele, die wir bequem von unterwegs mit anderen spielen können. Beim diesjährigen Netzfachtag „Die Welt in der Hosentasche“ am 9. Oktober 2017 in der Jugendbildungsstätte Junker Jörg stellten sich die Teilnehmenden Fragen rund um die Themen Smartphone, Apps und Co.: „Wie nutzen wir eigentlich Smartphones und wie prägen sie Gewohnheiten und unsere Wahrnehmung der Welt?“
Zum Einstieg kamen die zehn Teilnehmenden über ihre Nutzungsgewohnheiten von Smartphones ins Gespräch und tauschten sich über Apps aus, die sie im Alltag verwendeten. Im Anschluss gab Prof. Dr. Sven Jöckel vom Seminar für Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt mit einem Fachvortrag Einblick in die Entwicklung vom „Handy“ zum „Smartphone“. Er thematisierte auch die gesellschaftliche Bedeutung der mobilen Medien. In drei thematischen Workshops konnten die Teilnehmenden anschließend die gewonnenen Impulse vertiefen. Gemeinsam wurde über die mobile Mediennutzung an verschiedenen Orten gesprochen, ein eigener Kurzfilm mit dem Smartphone erstellt sowie aus medienphilosophischer Perspektive diskutiert, wie Smartphones unsere Weltsicht und Gesellschaft beeinflussen. In den Diskussionen zeigte sich, dass es lohnenswert ist, die eigene Smartphonenutzung bewusster zu reflektieren: Welche Apps nutze und brauche ich? Was heißt es, prinzipiell überall online sein zu können? Zum Abschluss des Fachtags präsentierte jede Workshopgruppe Thesen aus ihrer Diskussion und stellte diese den anderen Teilnehmern in gemeinsamer Runde vor – zahlreiche Impulse, die zum Weiterdenken über den eigenen Umgang mit mobilen Medien anregten.
Der Netzpolitische Fachtag fand bereits zum zweiten Mal in der Jugendbildungsstätte Junker Jörg in Eisenach statt und wird auch im Jahr 2018 fortgesetzt.
Die letzte Station seiner USA-Reise führte Akademiedirektor Prof. Dr. Michael Haspel nach Tuscaloosa im Bundesstaat Alabama. In den 60er Jahren hatte die Stadt traurige Berühmtheit erlangt, als sich George Wallace, Gouverneur von Alabama und bekennender Rassist, zwei schwarzen Studierenden in den Weg gestellt hatte, um sie an der Einschreibung zu hindern. Wallace gab erst den Weg frei, als Präsident Kennedy die Nationalgarde dorthin beorderte. Heute gibt es zwar keine rechtlichen Hindernisse mehr, aber trotzdem sind weniger als 15 Prozent der Studierenden afroamerikanischer Herkunft. Dabei sind mehr als die Hälfte der Bevölkerung Schwarze. Das gilt auch für die Universtity of Auburn, der anderen Vortragsstation von Akademiedirektor Michael Haspel in Alabama. Heute sind beide Universitäten neben den akademischen Leistungen vor allem für ihre Football-Teams bekannt. In Birmingham und Montgomery besuchte Michael Haspel Orte und Museen der Bürgerrechtsbewegung. In Birmingham steht das Civil Rights Center genau auf der anderen Straßenseite der 16th Street Baptist Church, in der am 15. September 1963 vier junge Mädchen einem Bombenanschlag des Klu Klux Klans zum Opfer gefallen sind. Dieses Ereignis und die Protestbewegung in Birmingham stehen im Mittelpunkt einer Ausstellung. Haspel zeigte sich beim Lesen von Originaldokumenten erschrocken über die Parallelen zwischen Vergangenheit und Gegenwart in der rassistischen Argumentation von Gegnern der Integration. Haspel besuchte auch die Stadt Montgomery, die durch den Busboykott und Martin Luther King, Jr. zum wichtigen Symbol für den christlich motivierten Protest gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit und das Engagement für Menschenrechte und Gerechtigkeit für alle. Ein Impuls der für unsere Kirchen und Gesellschaften heute so aktuell ist wie damals.