Veranstaltungen 2005
25. – 27. Februar 2005
Gottesvergiftung
Eine Recherche zur Wirkung religiöser Bilder
Ich verehre Gottes Wort, denn ich liebe seine poetische Kraft.
Ich verabscheue Gottes Wort, den ich hasse seine Grausamkeit.
Diese Sätz legt Pascal Mercier in seinem Roman „Nachzug nach Lissabon“dem kongenialen 17jährigen Prado in den Mund. Eingebettet in einefulminante Rede zum Christentum verweist dieser Satz darauf, dass essich bei diesem Thema um ein „heißes Eisen“ handelt, um eine Sache, diewie kaum eine andere geeignet ist, die Meinungen und Emotionenaufeinander prallen zu lassen.
Religion im allgemeinen – und das Christentum im besonderen kann Grundund Abgrund sein. Seine „abgründigen“, gefährlichen, ja mitunter sogarkrankmachenden Auswirkungen hat der pietistisch sozialisiertePsychoanalytiker Tilmann Moser in seinem Bestseller „Gottesvergiftung“(1976) eindrucksvoll beschrieben. In seinem eben veröffentlichten Buch„Von der Gottesvergiftung zu einem erträglichen Gott“ schlägt er ganzungewohnte Töne an. Diesen psychologischen und existenziellen Fragenwerden wir viel Zeit widmen, um sie intensiv bedenken und diskutierenzu können.
Den Einstieg in die Tagung soll jedoch die historische undphilosophische Frage nach dem Verhältnis von Religion und Politikbilden. Gerade die Analyse der Geschichte zweier deutscher Diktaturenschärft den Blick für die Gefahren des Missbrauchs „auf beiden Seiten“:die Gefahr der (nationalsozialistischen oder kommunistischen)Sakralisierung von Politik ebenso wie die Gefahr der(deutsch-christlichen oder extremen linksprotestantischen)Politisierung von Religion. Von der Analyse ausgehend sollen Schneiseneiner theologisch verantworteten politischen Ethik in das post-moderneDickicht unserer „unübersichtlichen Welt“ geschlagen werden.
Religion im allgemeinen – und das Christentum im besonderen kann Grundund Abgrund sein. Seine „grundlegenden“, heilsamen, lebensdienlichenAuswirkungen sind ebenso unbestritten wie die genannten Gefahren –sowohl für den Einzelnen wie für die Gemeinschaft.
Aufmerksamkeit verdient in diesem Zusammenhang auch die Rolle derReligionsgemeinschaften, d.h. der verfassten Kirchen, in unserem Fall:der evangelischen Kirche. Die gefährliche und die heilsame Wirkungchristlicher Religiosität zeigt sich gewiss in allen Bereichen „derWelt“, hat aber doch ihren wesentlichen Spiel- und Übungsraum in „derKirche“.
Das Wechselspiel von kirchlicher Tradition und individueller Rezeption,von Person und Institution, muss deshalb stets aufs Neue bestimmtwerden; ebenso, wie das Verhältnis von gemeinschaftlichem undpersönlichem Wahrheitsanspruch und wahrhaftiger Praxis.
Diese vielschichtigen Fragen und streitbaren Ambivalenzen sind unsAnlass für ein interdisziplinäres Religionsgespräch – mit interessantenGesprächspartnern aus den Bereichen Politik, Psychologie, Theologie undKunst.
Dr. Thomas A. Seidel, ( Stiftung Evangelische Akademie)
Martin Michaelis (Thüringer Pfarrverein)
Programm
Freitag | 25. Februar 2005 | ||
16:00 Uhr | Verabschiedung des Akademiedirektors mit Oberkirchenrat Christhard Wagner u.a. | ||
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18:00 Uhr | Imbiss | | |
19:00 Uhr | Politikvergiftung Anmerkungen zum Verhältnis von Politik und Religion in einer Gesellschaft freier Bürger Dr. h.c. Joachim Gauck, Berlin | ||
Samstag | 26. Februar 2005 | ||
08:00 Uhr | Frühstück | ||
09:00 Uhr | Morgenmeditation | ||
09:30 Uhr | Gottesvergiftung Psychoanalytische Erfahrungen und Einsichten zur Wirkung religiöser Bilder Dr. Tilmann Moser, Freiburg i.B. | ||
10:30 Uhr | Der „heilende Gott“ und der „richtende Gott“ Theologische Reflexionen zum Gottesbild Dr. Matthias Zeindler, Bern | ||
11:30 Uhr | Diskussion | ||
12:30 Uhr | Mittagessen | ||
14:30 Uhr | Du sollst dir (k)ein Bildnis machen... Erfahrungen und Einsichteneines Bildhauers zu religiösen Texten und Figuren Walter Sachs, Weimar | ||
15:30 Uhr | Kaffee-Pause | ||
16:00 Uhr | Gesprächsgruppen * Gott und Politik, mit Joachim Gauck * Gott und Psyche, mit Tilmann Moser * Gott und Glaube, mit Matthias Zeindler * Gott und Kirche, mit Martin Michaelis * Gott und Kunst, mit Walter Sachs | ||
18:00 Uhr | Abendbrot | ||
19:30 Uhr | Versuch über die Einbildungskraft Poetische Erfahrungen einer Schriftstellerin mit biblischem Material - Vortrag und Lesung - Gabriele Stötzer, Utrecht | ||
Sonntag | 27. Februar 2005 | ||
ab 08:00 Uhr | Frühstück | ||
09:30 Uhr | Gebaute Spiritualität Ein Morgenspaziergang durch die „Herrnhutische Oase“ Neudietendorf Dr. Thomas A. Seide | ||
10:30 Uhr | Gottesvergiftung – Gottesgenesung Abschluss-Podium mit den Referenten und Veranstaltern der Tagung | ||
12:00 Uhr | Tagungsrückblick | ||
12:30 Uhr | Mittagessen und Ende der Tagung |
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25. Januar 2005
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13. Februar 2005
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16. Februar 2005
Wertemanagement
25. – 27. Februar 2005
Gottesvergiftung
02. März 2005
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05. März 2005
Wer hat, dem wird gegeben
06. März 2005
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10. März 2005
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10. – 11. März 2005
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11. – 13. März 2005
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11. – 13. März 2005
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12. März 2005
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21. – 25. März 2005
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06. April 2005
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08. – 10. April 2005
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15. – 17. April 2005
Herzauge
15. – 16. April 2005
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17. April 2005
Biographien im 20. Jahrhundert
18. April 2005
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27. April 2005
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Abends ins Theater, morgens in die Kirche
04. Mai 2005
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20. – 22. Mai 2005
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29. Mai 2005
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03. – 05. Juni 2005
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10. Juni 2005
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„Paar-adiesische Gesänge"
26. August – 08. September 2005
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28. – 30. Oktober 2005
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30. Oktober – 01. November 2005
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Lasst uns Menschen machen!
18. – 19. November 2005
Kirche und Krieg
30. November 2005
Vorsorgevollmacht, Betreuungs- und Patientenverfügung
30. November 2005
Consultationes
01. Dezember 2005
Wirtschaftsethik, Unternehmenskultur, Wertemanagement
09. – 11. Dezember 2005
Stille Tage im Advent
10. Dezember 2005
Auf dem Dach der Welt
16. – 18. Dezember 2005
Zwei platonische Dialoge über die Liebe: Symposion und Phaidros
30. Dezember 2005 – 01. Januar 2006
„Sei der Verlaßnen Vater, der Irrenden Berater …"
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